Begleitete Traumagruppen
Seit ca. 2008 begleite ich Gruppen von Menschen mit Traumafolgestörungen. Ich begleite auch den Aufbau von neuen Gruppen sowie von Angehörigengruppen.
Die meisten Menschen mit traumatischen Erlebenissen haben Formen von Gewalt durch andere Menschen erfahren. Nicht selten durch nahe Bezugspersonen. Das Vertrauen in Menschen wurde grundlegend erschüttert. Auch der Kontakt mit Ämtern ist oft schwierig, da eine Traumafolgestörung nach sozialpolitischer Definition als "mit dem Willen üerwindbar gilt" (!!!), und Betroffene oft anstelle einer Handreichung einen zermürbenden Instanzenlauf vor sich haben. Das Verständnis von Angehörigen und Gesellschaft für die Realitäten der Traumatisierten ist oft nicht gegeben und verstärkt nicht selten Gefühle massiv, völlig daneben, komisch, nicht lebenstauglich, absolut nicht verstanden und mit seinen Schwierigkeiten allein zu sein. Damit das Vertrauen in Menschen wieder hergestellt werden kann, braucht es anhaltend positive Erfahrungen mit Menschen, damit die gravierenden Erfahrungen auch im Körper eine Korrektur erfahren. Die vertrauensvolle Beziehung zu einem Therapeuten ist da einer der wichtigsten Wirkfaktoren überhaupt. Um aber nicht nur einen Menschen zu haben, der Grenzen respektiert, sondern auch zu erleben, dass andere sich einem ähnlichen Schrecken gegenüber sehen, mit ähnlichen Dingen zu kämpfen haben kann Wunder wirken. Die Akzeptanz für die eigenen Reaktionsweisen kann wachsen.
Ziel dieser Gruppen ist es, einen Austausch in einem gesichterten Rahmen pflegen zu können in der nicht nur Schweres und Probleme Platz haben, sondern in einem grösseren Mass das Suchen oder Austauschen von Bewältigungsstrategien, das Feiern von Erfolgen oder einfach nur das Zusammensein mit anderen Menschen im Gefühl von (relativer) Sicherheit.
Voraussetzungen sind therapeutische Vorerfahrungen, da es sich explizit nicht um eine Therapiegruppe handelt und eine Therapie auch nicht ersetzen kann sowie, nach dem Entschluss zum Gruppenbeitritt, eine möglichst regelmässige Teilnahme, da sie Voraussetzung für den Aufbau von gegenseitigem Vertrauen ist.