Gewaltfreie Kommunikatikon / Emphatische Kommunikation
"Sprache bildet nicht nur Realitäten ab, sie erschafft auch Realitäten".
Die Gewaltfreie Kommunikation ist ein Gesprächsführungs- sowie ein Konfliktbearbeitungsmodell.
Es wurde in den 60-er Jahren von Marshall B. Rosenberg erfunden.
Das Nutzen der Gewaltfreien Kommunikation fördert in hohem Masse die klare Verständigung und einen gleichwertigen Dialog.
Das Modell selber ist sehr einfach - seine Anwendung erfordert Übung ...
Anwendungsbereiche: immer und überall
Die Gewaltfreie Kommunikation / Empathische Kommunikation ist nicht nur ein Kommunikationsmodell das zu Orientierung, Klarheit und Verbindlichkeit im privaten und beruflichen Miteinander beiträgt, sondern sie ist genauso ein starkes Werkzeug, um Konflikte, sei es auf politischer, beruflicher oder persönlicher Ebene friedlich zu lösen. Es kann auch als Mediations"tool" verwendet werden.
Das Modell ist nicht auf eine Altersgruppe beschränkt und es ist auch nicht ausschliesslich an das gesprochene Wort gebunden. Kinder lernen die Grundprinzipien sogar oft rascher als Erwachsene, weil das Modell sehr nah an unsern natürlichen Bedürfnissen liegt. Wir bräuchten uns also eigentlich nur daran zu erinnern, was uns wirklich wichtig ist...
Die Haltung ist entscheidend, nich das verwendete ("richtige") Wort
Andere spüren irgendwie, ob wir sie mögen, zurückhaltend sind oder sie gar fürchten, ungeachtet dessen, ob wir sprachlich gewandt sind oder nicht. Es ist nicht immer nur dass was wir sagen, oder ob wir etwas sagen, das Vorhandene wird auf den verschedensten Kanälen transportiert, wovon das gesprochene Wort nur einer ist.
Das Entscheidende beim Kommunizieren ist die Haltung, nicht die korrekten Worte. Natürlich, es gibt tauglichere Worte, die zu Klarheit in der Verständigung beitragen, genauso, wie es Worte gibt, die fast schon ein Garant für Missverständnisse oder Misslingen von Verständigung sind, aber Worte sind nicht matchentscheidend. Sie spüren deutlich ob Ihnen jemand wohlgesonnen ist und versucht, Ihre Situation zu verstehen, Ihren Standpunkt respektiert, auch wenn die Worte holpern mögen. Das Gerüst dahinter, die Gesinnung wird spürbar. Denn: Was (ob) und wie einer etwas tut und sagt, wird ganz entscheidend davon geprägt, was und wie einer denkt.
Unsere Haltung uns und anderen Menschen gegenüber ist die Grundlage unserer Sprache, ob mit oder ohne Worte. Und diese Haltung wird spürbar. Ob wir das nun wollen oder nicht.
Beide Richtungen der Modellanwendung funktionieren
Wir können nun von innen nach aussen oder auch von aussen nach innen verfahren:
Entweder, wir nutzen das Modell, um unserer Haltung auf eine viel klarere und verstänlichere Art zu transportieren, denn es bietet uns durch seine innere Struktur ein Geländer das uns die Möglichkeit gibt uns auch in unübersichtlichen Situationen wieder schnell zu orientieren und auf uns Wichtiges zu fokussieren oder
wir gestatten der Klarheit und Wertneutralität des Modells, unsere Haltung zu formen. Sei es durch das Fallenlassen von Bewertungen (wie richtig/falsch, gut/böse) oder das In-Frage-Stellen von übernommenen Werten.
GFK - mehr als ein Tool?
Besondere Prozesse innerhalb der GFK wurden speziell für das Coaching entwickelt. Sie dienen sehr effizient der Wiederhestellung bzw. Wiedererschliessung von Entscheidungs- und Handlungsspielräumen.
Das Modell verstehe ich nicht als ein Instument, das man sich aneignet und dann bei Bedarf zückt und anwendet. Selbstverständlich kann man einzelne Spezialprozesse für besondere Problemstellungen lernen und auch anwenden. Doch das Grundmodell dient als fortwährende Bewusstseinsschulung, und als immer neuer Aufruf zum Entscheid wie man mit sich und anderen in Kontakt sein will.
Das Modell ist noch nicht die Verbindung selbst, aber es ist äussert tauglich, mit Bedürfnissen in Verbindung zu treten. Das Modell hilft dabei sich klar zu machen, was wichtig ist, dies wach zu halten und insbesondere auch die Selbstfürsorge dabei nicht zu kurz kommen zu lassen.
Ohne die Haltung, dass jeder einzelne Mensch versucht, sich mit JEDER Handlung ein Bedürfnis zu erfüllen, kann die Anwendung des Modells in Richtung Verständigung, Gleichwertigkeit, Austausch und Konsens nicht gelingen.
Anders ausgedrückt: Nur mit der Bereitschaft, in den Handlungen und Aussagen des Anderen seinen Versuch mit dem Leben zurecht zu kommen zu sehen und diesen Versuch als solchen anzuerkennen - selbst wenn die Art und Weise wie dieser Versuch durchgeführt wird diesen Zweck in unseren Augen nicht nur nicht erfüllt sondern womöglich sogar verunmöglicht - kann Verständigung gelingen.